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Vielfalt an Lebensräumen

Über 600 Kilometer kann die Elbe zwischen deutsch-tschechischer Grenze und der Staustufe Geesthacht kurz vor Hamburg frei fließen. Alte Auwälder, weiträumige Auenwiesen sowie der Wechsel von Hoch- und Niedrigwasser bieten zahlreichen Arten einen Lebensraum, der inzwischen sehr selten geworden ist. Elbebiber, Weißstorch und Co. finden hier ein Zuhause und ausreichend Nahrung.

Beachtliche Größe

Von der tschechischen Grenze bis zur Nordsee legt die Elbe etwa 727 Kilometer zurück und ist damit einer der größten Flüsse Deutschlands. Auf dem Weg zur Nordsee durchfließt die Elbe die schmalen Täler des Elbsandsteingebirges und entwickelt sich erst in den flachen Ebenen der eiszeitlich geprägten Urstromtäler ab Riesa zu einem Tieflandfluss, der Mittleren Elbe. Kurz vor der Mündung in die Nordsee ändert sich das Bild des Flusses erneut: Die Elbmündung erweitert sich trichterförmig und der Fluss wird nun von Ebbe und Flut geprägt. Der ca. 145 km lange Abschnitt von Geesthacht bis zur Mündung wird aufgrund des Gezeiteneinflusses als Tideelbe oder Elbeästuar bezeichnet.

Menschliche Einflüsse

Am gesamten deutschen Elbverlauf haben in den vergangenen Jahrhunderten aufgrund von Deichbau und Melioration der angrenzenden Flächen drastische Veränderungen stattgefunden. An der Mittelelbe sind bis zu 90% der natürlichen Überflutungsflächen (Auen) verloren gegangen, während an der Tideelbe seit 1900 etwa 70% der von Ebbe und Flut beeinflussten Marschen eingedeicht wurden. Eine Folge der umfangreichen Eindeichungen ist der Verlust von typischen Lebensräumen der Auen und der Ästuare sowie der dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten. Trotz dieser tiefgreifenden Veränderungen durch den Menschen weist der gesamte Elbverlauf auch heute noch naturnahe Bereiche auf und ist von hoher naturschutzfachlicher Bedeutung. So sind entlang der Mittelelbe 1300 Flora Fauna Habitate (sog. FFH-Gebiete) ausgewiesen. An der Tideelbe sind 13 Gebiete nach der FFH-Richtlinie geschützt.

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